Was bleibt, wenn wir nicht mehr leisten?
Yoga hält uns dazu an in die innere Einkehr zu kommen und dabei nichts zu tun. Wie tief in uns der Glaubenssatz verwurzelt ist, nur wenn wir etwas Leisten, auch wertvoll zu sein, spüren die meisten spätestens bei Ihrer ersten Meditation. Hier werden wir eingeladen alles Loszulassen, Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen wahrzunehmen und dann… ziehen zu lassen.
Und häufig bleibt da diese innere Unruhe: Wegen dem volle Tagesplan mit der Wäsche, die noch nicht gewaschen ist, den Kindern, die wir gerade in einer schwierigen Phase unterstützen möchten, dem Job, in dem wir uns weiterentwickeln möchten….
Und schließlich wird die Yogastunde selbst auch einer kritischen Begutachtung unterzogen: Ich bin doch hier um meine Verspannungen im Rücken zu lösen und um endlich wieder besser schlafen zu können. Statt dessen sitze ich hier und soll nichts machen. Dabei ist soviel zu tun.
Mmh, sind wir wieder dabei, selbst die Yogastunde, einer Funktion unterzuordnen.
Ja, wir sind oft weit weg davon etwas zweckfrei zu erleben, ob es nun Yoga oder ein anderes Hobby ist.
Was würde denn passieren wenn wir mehr um seiner selbst willen tun?!
Wenn wir, wie der Dalai Lama sagt „Gehen, wenn wir gehen“ (nach dem Geheimnis seines Glücks gefragt)?
Dann kommen wir mehr ins SEIN, ins HIER und JETZT. Wir spüren uns selbst, unsere Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle und lernen mit dem im Einklang zu sein, wer wir gerade sind, fröhlich oder traurig, wütend oder melancholisch. Und dann wird die Last spürbar abfallen, die wir mit uns herum getragen haben, während wir immer etwas leisten und HABEN wollten.
Das SEIN wird zum natürlichen Zustand. Nicht immer, vielleicht nicht täglich. Aber immer wieder für mehrere Augenblicke oder ganze Yoga- und Meditationseinheiten. 😉